3. Advent mit Saskia von der Osten

Weihnachtliches Interview

Was ist dir an Weihnachten am wichtigsten?

Die Familie treffen, zusammen essen, reden und lachen.

Was liebst du an der Adventszeit am meisten?

Die vielen schönen Lichter überall. 

Welches ist das schönste Geschenk, welches du je zu Weihnachten bekommen hast?

Puh, da kann ich mich gar nicht genau festlegen. Ich kann mich über alles freuen, sogar über Kleinigkeiten, wie eine Tüte Pistazien (gabs tatsächlich mal 😂).

Bist du eher der frühe oder der späte Geschenkekäufer?

Unterschiedlich. Wenn ich unterjährig bereits was Cooles finde, nehme ich das gleich mit. Last-Minute-Einkäufe gab es aber auch schon zur Genüge. Da wird dann auch gern noch schnell irgendein selbstentworfener Gutschein ausgedruckt 😬

Pflegt ihr eine bestimmte Tradition an Weihnachten?

Ja, da gibt’s tatsächlich was und jetzt, wo es in unserer Familie kleine Kinder gibt (Neffen und Nichten), ist es wieder umso schöner. Bei uns in Bayern gibt’s ja das Christkindl und Bescherung ist an Heiligabend. Die Kinder werden in ihr Zimmer geschickt, alle Geschenke unter den Baum gelegt und Wunderkerzen angezündet (die am Baum hängen). Dann muss man schnell sein und die Glocke läuten, damit die Kinder angelaufen kommen, während die Wunderkerzen noch glitzern  Als ich klein war hat es mein Vater noch auf die Spitze getrieben und den Vorhang angefasst, damit er sich bewegte, wenn ich das Wohnzimmer betrat. Das hatte zur Folge, dass ich glaubte, das Christkindl grade knapp verpasst zu haben, bevor es aus dem Fenster flog. 👼

Lebkuchen, Spekulatius und Glühwein schon im August oder doch erst Ende November?

Wenig davon, und wenn, dann erst zu Beginn der Adventszeit.

Leseprobe aus "Ewig in meinem Herzen"

»Hi, Boss! Ich bin wieder da!«, leuchteten mir die Buchstaben am Handydisplay entgegen. Nicole, meine Langzeit-Sex-Freundin. Es schien ganz so, als hätte sie gespürt, dass ich gerade an sie dachte. Da sie im Urlaub gewesen war, hatten wir uns über zwei Wochen nicht gesehen. Kaum auszuhalten! Am vergangenen Wochenende hatte ich eine kleine Blondine mit nach Hause genommen, deren Namen ich mir gar nicht erst gemerkt hatte. Direkt beim Knutschen fing sie an zu heulen und meinte, sie habe so ein schlechtes Gewissen ihrem Freund gegenüber. Sie wollte ihm eins auswischen und ihn mit den eigenen Waffen schlagen, da er sie betrogen hatte, aber sie dachte nicht, dass es ihr doch so schwerfallen würde. Natürlich zeigte ich mich verständnisvoll und ließ unmittelbar von ihr ab. Die Kleine wirkte trotz ihrer 24 Jahre sehr jung und unerfahren. Bereits in der Kneipe war ich unsicher gewesen, ob ich sie überhaupt abschleppen sollte, aber mein Boss, wie Nicole und inzwischen auch ich, mich sowie mein bestes Stück gern nannten, wollte unbedingt zum Zug kommen. Allein wenn sie mich mit Boss anredete, reagierte dieser schon mit einem fröhlichen Zucken, genau wie in dem Moment, als ich ihre Nachricht öffnete. Sie ließ mich wissen, dass sie zurückgekehrt und allzeit bereit war. Das konnte ich zwischen den Zeilen herauslesen und tippte alsbald eine Antwort:
»Wann, wo?«
»Bin am Ocean.«
»Am gewohnten Platz?«
»Freu mich, bis gleich«, schrieb sie und einen Smiley dazu. Typisch! Nicole wusste ganz genau, wie sie mich zum Springen bringen konnte. Anders als die meisten, war sie eine Frau, die wusste, was sie wollte und das auch klar aussprach. Wahrscheinlich wurde sie, neben ihrer Unternehmungslust und weil sie bei meinen Kumpels gut ankam, gerade wegen ihrer Offenheit meine bevorzugte Sex-Freundin. Und um nicht zu vergessen: Ihre Experimentierfreudigkeit reizte mich sehr. Alter Falter! Während ich in die Turnschuhe schlüpfte, kam mir in den Sinn, was wir zuletzt angestellt hatten. Grinsend schüttelte ich den Kopf und ließ das Bild von ihr, rücklings auf meinem Schoß, wieder vor meinem inneren Auge verschwinden.
Ich stieg in meinen kleinen, schwarzen Flitzer und drehte die Musik auf dem Weg zu ihr voll auf. Der Ocean war ein mit weißem Sand aufgefüllter Bereich am Baggersee mit Toilettenanlage, Kiosk und einem Shisha-Verleih. Es war der Ort schlechthin, um abzuhängen und man konnte dort verdammt viele Mädels kennen lernen. Nicole hatte ich hier ebenfalls das erste Mal getroffen. Sie setzte sich damals einfach zu mir und Toni, meinem besten Freund, und nahm ungefragt einen Zug von unserer Shisha.
Am Ocean angekommen, zog ich gleich meine Schuhe aus, um barfuß über den Sand zu laufen, geradewegs zu unserem Stammplatz am Waldrand. Die Sonne war längst untergegangen. Für so eine warme Nacht befanden sich ungewöhnlich wenig Leute hier. Lediglich eine kleine Gruppe Jugendlicher hatte ein paar Fackeln in den Boden gesteckt und einige von ihnen planschten noch im Wasser, während die anderen auf Decken saßen und quatschten. Da fiel mir ein, dass heute Mittwoch war und trotz der Schulferien hier freitags und samstags immer mehr Gäste am Abend anzutreffen waren als unter der Woche. Auch ohne viel Licht fand ich Nicole auf Anhieb. Wie immer hatte sie ihre braune Picknickdecke ausgebreitet und ein kleines LED-Licht eingeschaltet, das die Shisha beleuchtete und ihren Körper nur ganz schwach mit Licht umhüllte. Aus ihrem Handy ertönte Musik. Eine Playlist, die ich ihr zusammengestellt hatte, mit vielen Liedern der Mystery Jets. Seither waren diese Songs ihr steter Begleiter in allen Lebens- und Liebeslagen.
»Hey!«, sagte ich, ließ die Schuhe fallen und legte mich direkt neben sie.
»Hi, Boss«, antwortete sie, behielt die Augen jedoch geschlossen und nahm einen langen Zug von der Shisha. Köstlicher Melonenduft breitete sich aus, als sie den süßen Rauch langsam ausatmete.

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