Rezension zu „Nebelschimmer“ von Anya Omah

Nebelschimmer von Anya Omah

 Der Klappentext:  

 

Zwei Herzen

Damals: Calla und Jasper. Sie waren das perfekte Pärchen. Das, von dem alle dachten, es würde für immer zusammenbleiben. Doch manchmal hat das Leben andere Pläne. Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen. Und manchmal führen einen diese Entscheidungen weit weg von zu Hause …

 

Tausend Bruchstücke

Heute: Nach über einem Jahr – einem schrecklichen, schmerzhaften Jahr – ist Calla zurück in Deutschland. Endlich wieder zu Hause. Endlich wieder ihre Freundinnen umarmen. Einziger Minuspunkt: Sie trifft auch ihren Ex wieder. Und Jasper kann ihre Gefühle mit nur einem einzigen Blick immer noch ins Chaos stürzen …

 

Ist Liebe genug? Eine zutiefst emotionale, intensive Own Voices Romance über Fehler, Vertrauen und Freundschaft.

 

  Meine Meinung: 

 

“Wenn du etwas liebst, lass es los. Wenn es zu dir zurückkommt, gehört es dir. Wenn es nicht zurückkommt, hat es dir nie gehört.“ Ein ziemlich bekanntes Sprichwort, das wir wohl fast alle kennen sollten. Und während des Lesens dieses Buches ist es mir immer wieder in den Sinn gekommen. Mit „Regenglanz“ dem ersten Band der Sturm-Trilogie hat die Autorin mein Herz im Sturm erobert. Und so war ich natürlich umso gespannter, ob sie diese Magie auch im zweiten Band so weiterführt - und ja, sie ist immer noch da und verzaubert uns Leser und Leserinnen. „Nebelschimmer“ hat mich tief berührt und gleichzeitig aufgezeigt, dass man sein eigenes Verhalten besonders in Bezug auf Mikroaggressionen viel häufiger selbst reflektieren sollte. Anya Omah scheut sich nicht auf Missstände und Rassismus hinzuweisen und versucht, die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Aber nicht nur rassistische Themen werden hier behandelt, auch verworrene und verletzte Gefühle, falsche Entscheidungen, Verletzungen in der Vergangenheit und die große Liebe in der Zukunft spielen eine zentrale Rolle in diesem unfassbar berührenden Roman. 

 

Uns begegnen wieder die Sichten beider Protagonisten, was in meinen Augen hier auch sehr viel Sinn ergibt. Ich als Leserin hatte so einfach die Möglichkeit, in die Gefühlswelten beider Hauptpersonen hineinzuschauen und so ihre Handlungen und Worte nachvollziehen zu können. Manchmal tat es weh. Es tat so unfassbar weh, denn das Leid war in eigenen Szenen so greifbar. Aber es gab auch so viele schöne, zarte und liebevolle Momente, die mein Herz einfach erwärmt haben. Die Autorin hat wirklich einen gefühlvollen und einnehmenden Schreibstil, der mich tief im Innersten berühren konnte. Zur Handlung habe ich ja oben schon einige Worte gefunden, aber ich möchte noch einmal betonen, dass hier ein wundervolles Gleichgewicht mit den verschiedenen Thematiken gefunden wurde, sodass man sich als Leser nicht erschlagen fühlt von der Wucht an Emotionen. Manches ist nur unterschwellig, anderes wird direkt angesprochen. Viele kleinere und größere Gefühle und Gedanken vereinen sich hier zu einem schönen Gesamtbild. 

 

Die Handlung umfasst etwa 420 Seiten, 48 Kapitel und einen Epilog, sodass wir eine durchschnittliche Kapitellänge von unter 10 Seiten haben. Mir persönlich hat das wieder sehr gut gefallen, da ich eher der Typ für kurze Kapitel als für Längere bin. Außerdem hat man dann immer eine gute Ausrede um noch 1,2 oder auch 20 Kapitelchen an das Letzte dranzuhängen. Unterteilt wurde auch nochmal in die Gegenwart und die Vergangenheit, da vor allem letztere eine zentrale Rolle für die jetzigen Geschehnisse spielen, hat mir diese Aufteilung auch gut gefallen. Der Wechsel war auch überhaupt nicht anstrengend oder verwirrend, also ich habe mich in der Struktur gut zurechtgefunden. 

 

Das Cover ist wieder ein absoluter Traum und ein klarer Eyecatcher. Da Pink/Rosa auch eine meiner Lieblingsfarben ist, komme ich hier voll und ganz auf meine Kosten. Und der Farbschnitt erst! Die Grafiken im Buch! Hach ja, bei der Gestaltung wurde hier meiner Meinung nach alles richtig gemacht.

 

In diesem Band geht es um Calla und Jasper, die ich beide so noch nicht ganz auf dem Schirm hatte. (Allerdings brauchte ich auch eine Weile um mitzubekommen, dass Lissa - Alissa aus Band 1 ist, also so viel Gewicht hat es jetzt nicht, dass ich die Beiden so nicht kannte.) Aber das ist auch gar kein Problem gewesen, da die Bücher sowieso unabhängig voneinander lesbar sind und wir sie somit von Anfang an kennenlernen. Jasper und Calla kennen sich schon seit der Schulzeit und somit verbinden sie wirklich so einige Erinnerungen und Momente. Calla selbst ist eine unfassbar mutige und in meinen Augen auch selbstbewusste Frau, die sich für ihre Ideale einsetzt. Trotzdem ist sie auch sensibel und verletzbar, sodass man nicht denken sollte, dass sie unantastbar ist. Sie lebt, und leidet und liebt. Bedingungslos. Genauso wie Jasper, der das Herz wirklich am rechten Fleck trägt. Ich mochte ihn als männlichen Protagonisten sehr gerne, da er humorvoll, verdammt attraktiv und auch ein bisschen verschlossen ist. Und wir lieben doch die zurückhaltenden, hübschen Boys, wenn wir ehrlich sind. Insgesamt hätten die Beiden echt weniger Probleme, wenn sie einfach mehr und offener miteinander reden würden, aber hey! Dann wäre das Buch nur halb so spannend gewesen. Und so wie es ist, ist es perfekt. 

 

Ich persönlich kann euch „Nebelschimmer“ nur wärmstens ans Herz legen. Es hat alles, was ein wundervolles New Adult Buch braucht - ganz viel Herzschmerz, aber auch Humor, Liebe und die richtige Dosis an Kribbeln im Bauch. Außerdem spricht die Autorin wichtige Themen an und versucht ihre Leserschaft für bestimmte Dinge zu sensibilisieren. Anya Omah schreibt einfach Bücher fürs Herz und ich liebe bisher jedes Einzelne davon! 

 

 

Ich danke dem KYSS Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. 

 

5 Sternchen von 5 Sternchen

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Willkommen bei Herz im Buch!

Herz im Buch ist ein Buchblog,

über den  ich meine Leidenschaft mit euch teilen möchte.

 

Tragt ihr auch euer Herz im Buch? 

 

Wenn ihr Fragen oder Ideen habt, kontaktiere mich gerne:

 

janine.mielke@live.de