Rezension zu „Abendstern“ von Anne Lück

„Abendstern“ von Anne Lück

 

Der Klappentext:    

 

Die junge Krankenschwester Maya ist nicht gerade begeistert, als sie ausgerechnet auf die Intensivstation versetzt wird. Die neuen kräftezehrenden Aufgaben und die große Verantwortung bereiten ihr Sorgen. Zum Glück unterstützen ihre neuen Kolleginnen und Kollegen sie, wo sie nur können. Besonders die stellvertretende Stationsleiterin Ella steht Maya zur Seite und geht ihr zunehmend unter die Haut. Maya ist hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Zweifeln, hat sie bisher doch nicht die besten Erfahrungen in Sachen Liebe gemacht. Und dann erfährt sie etwas, das die Schmetterlinge in ihrem Bauch endgültig ins Straucheln bringt …

  Meine Meinung: 

 

Ich habe mich wahnsinnig auf den 3. Band der „St. Alex“-Reihe gefreut, vor allem da mir die ersten beiden Teile wirklich gut gefallen haben. Diesmal begegnet uns ein queeres Pärchen und tatsächlich habe ich das Lesen ein bisschen innerlich aufgeschoben, weil ich einerseits Angst hatte, dass diese Konstellation nichts für mich ist, aber andererseits auch wahnsinnig neugierig auf die Geschichte und deren Umsetzung war. Und ich muss sagen - Das war völlig unbegründet und ich wurde nicht enttäuscht! Egal ob Mann und Frau oder Frau und Frau, Anne Lück schafft es immer wieder einen tollen Spannungsbogen zu kreieren, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. 

 

Diesmal erleben wir als Leser nur die Sichtweise einer Protagonistin und manchmal hätte ich wirklich auch gerne in Ellas Kopf hineingeschaut. Denn anders als Maya ist sich Ella ihrer Sexualität noch nicht bewusst und manchmal wäre es spannend gewesen, ihren inneren Konflikt hautnah miterleben zu können. Aber auch so konnte ich mich gut in den Kopf von Maya hineindenken, was vor allem auch an dem angenehmen Schreibstil und der gewählten Ich-Perspektive lag. Die Geschichte selbst ist eher slow burn, aber für mich war es ein zartes Pflänzchen der Gefühle, das nur durch die richtige Pflege langsam wächst und am Ende war es schön zu beobachten, was daraus geworden ist. Mit 379 Seiten hat das Buch eine angenehme Leselänge und die Aufteilung in 30 einzelne Kapitel ermöglichte eine schöne durchschnittliche Lesezeit pro Abschnitt. 

 

Ich muss auch ehrlich sagen, dass das Thema „queer sein“ gar nicht allzu präsent ist. Es ist einfach vorhanden, ohne groß in den Vordergrund zu rücken und i think that’s beautiful. Es zeigt noch einmal, dass es gar kein großes Ding ist, man kein großes Ding draus machen muss und es einfach völlig alltäglich ist. Das hat die Autorin wirklich toll umgesetzt!

Vor allem die medizinischen Aspekte haben es mir ja angetan und man merkt, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Es ist alles sehr realitätsnah dargestellt wurden und der Herzschmerz, den ein solcher Job mit sich bringt, kam natürlich auch nicht zu kurz. 

 

Auch das Cover ist so schön geworden! Die Farben wirken wundervoll harmonisch zusammen und der dritte Band passt perfekt zu den ersten beiden Teilen, sodass sie ein tolles Gesamtbild ergeben. 

 

Den Mittelpunkt der Handlung bilden Ella und Maya, die beide im St. Alex als Krankenschwestern arbeiten - jedoch anfangs auf unterschiedlichen Stationen. Ich fand es total schön, dass man die Verbindung der beiden eigentlich sofort gespürt hat und sich diese mit der Zeit nur noch verstärkt hat. Ella selbst wirkt am Anfang etwas kühl, aber in ihrem Inneren ist sie eine echt liebe und einfühlsame Person, die nur ein bisschen sozial ungeschickt ist. Aber das bügelt Maya mit ihrer offenen und aufgeschlossenen Art aus, womit sie auch ziemlich schnell Freunde findet. Beide sind sehr emphatische, junge Frauen, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausüben und sich gegenseitig ergänzen. Es ist eine zarte Freundschaft, die zu Liebe wird und es ist eine Reise, die sich mehr als lohnt! 

 

Das alltägliche Chaos in einem Krankenhaus, die erste Beziehung und verwirrende Gefühle - all das und so viel mehr steckt in dem neuen Roman von Anne Lück. Fans der Reihe sollten diesen Teil auf keinen Fall verpassen, aber auch Neu-Interessierten kann ich diesen Band sehr empfehlen. Da es sich um unabhängige Romane handelt, die nur innerhalb einer Freundesclique spielen, kann man die Bücher auch durcheinander lesen. Man spoilert sich damit nur minimal, aber wenn ihr mich fragt, dann haltet unbedingt die vorgegebene Lesereihenfolge ein, damit man das komplette Lesevergnügen genießen kann! 

 

 

Ich danke dem Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. 

 

4 Sternchen von 5 Sternchen

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